Zwei Königskinder
(trad)

Es waren zwei Königskinder,
die hatten einander so lieb,
sie konnten zusammen nicht kommen,
das Wasser war viel zu tief.
"Ach Liebster, könntest du schwimmen,
so schwimm doch herüber zu mir!
Zwei Kerzen will ich anzünden,
die sollen leuchten zu dir."
Das hört’ eine falsche Norne,
die tat, als wenn sie schlief;
Sie tat die Lichter auslöschen,
der Jüngling ertrank so tief.

Es war an ei´m Sonntagmorgen,
die Leut´ waren alle so froh
Bis auf die Königstochter,
Sie weinte die Äuglein rot.
"Ach Mutter, herzliebste Mutter,
der Kopf tut mir so weh;
Ich möcht so gern spazieren
wohl an die grüne See."
Die Mutter ging nach der Kirche,
die Tochter hielt ihren Gang.
Sie ging so lang spazieren,
bis sie den Fischer fand.

"Ach Fischer, liebster Fischer,
willst du einen großen Lohn?
So wirf dein Netzt ins Wasser,
und fisch mir den Königssohn!"
Er warf das Netz ins Wasser,
es ging bis auf den Grund;
Er fischte und fischte so lange, b
is er den Königssohn fand.
Der Fischer wohl fischte lange,
bis er den Toten fand.
“Nun sieh´ da, du liebliche Jungfrau,
hast hier deinen Königssohn.“

Sie schloss ihn in ihre Arme
und küsst´ seinen bleichen Mund:
"Ach, Mündlein, könntest du sprechen,
so wäre mein Herz gesund."
Sie schwang um sich ihren Mantel
und sprang wohl in den See:
"Ade, mein Vater und Mutter,
ihr seht mich nimmermehr!"








Ach ja die Königskinder... wie lang mögen sie schon besungen sein...
hier unsere Version, weshalb die Verse auch gleich ein wenig gerupft wurden (ja achte mal auf das Versmaß, wird hierdurch nicht der eine oder andere Sinn neu entdeckt???)

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