Axel
Da kommt die 10, ich spring schnell rein,
hinter mir so ´n Typ, der stinkt wie ein Schwein..
Ich hör zu atmen auf, die Luft wird mir knapp.
Ich denke nur eins: Oh Gott - hau bloß ab!
Dann legt er los und kann´s nicht lassen,
quatscht wie´n Buch, - ich kann´s nicht fassen.
Ist fremd und kennt niemand, mir klingelt´s im Ohr,
er kennt keine Gnade und stellt sich nett vor:
"Mein Name ist Schweiß - Axel Schweiß - mit der Lizenz zum Transpirieren."
Mittags: Kantine. - Verdammt, wieder Fisch.
OK, wat soll´s, ich such mir ´nen Tisch.
Ich denk grad´ an eins: Wohin mit den Gräten?
Schau hoch - oh no - jetzt hilft nur noch Beten.
Da steht er im Raum mit seinem Tablett,
jetzt ´ne Tarnkappe, das wär´ ganz nett.
Wieder mal Pech, er hat mich gesehen,
mein neuer Bekannter aus Bus Nummer 10.
Sein Name ist Schweiß - Axel Schweiß - mit der Lizenz zum Transpirieren.
Frisch´ Luft nach der Arbeit kann wohl nicht schaden,
im Bus haben sie eh nur Axels geladen.
Ich schlender nach Haus´, genieße die Luft.
Ich rieche, ich schnuppre - oh nein - dieser Duft!
Er stürzt auf mich zu, vor Freude ganz rot,
ich denk nur: Oh Gott, jetzt wieder Luftnot.
Er sagt: "Ich freu´ mich, ist echt wahr,
hab´ den gleichen Weg, bin dein Nachbar."
Sein Name ist Schweiß - Axel Schweiß - mit der Lizenz zum Transpirieren.
Ich reg mich nicht auf, es gibt diese Tage,
ich schleich in die Kneipe, vergesse die Plage.
Doch irgendwas stimmt nicht, das ist mein Gefühl.
Im ganzen Schuppen ist verdammt viel Gewühl.
Nur rechts und links hier neben mir
nippt kein einz´ger an seinem Bier.
Der Grund bin ich, jetzt wird es mir klar,
jetzt bin ich der, der er immer war:
"Mein Name ist Schweiß - Axel Schweiß - mit der Lizenz zum Transpirieren." ...
Text: Kerstin Hofmann & Christiane Möller
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Mit dem Schweiß ist das so eine Sache, man kann ihn riechen oder nicht.
Bei uns selbst neigen wir da oft zur größeren Toleranz als zu unserem
Nachbarn, dabei steht doch geschrieben: "Rieche Deinen nächsten wie
Dich selbst..." - oder so ähnlich
Harps
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